Die Fastenzeit steht vor der Tür, meine große Reise ebenso. Zum Einen muss der Tiefkühler leergegessen werden, zum Anderen mag ich kein üppiges Essen mehr, davon gab es mehr als genug in den Wintermonaten.
Was fällt einem da anderes ein als eine einfache, ehrliche Pasta.
In Vorfreude auf ein Land, dass mit die beste Küche der Welt hat. Sizilien. Das ist ja nicht einfach nur Italien, obwohl das schon ausreichen würde. Nein, die gesamte Geschichte der europäischen Kochkunst beginnt in Sizilien, und zwar mit einem Paukenschlag. Darauf können die Sizilianer wirklich stolz sein.
Sicher trug die sprichwörtliche Fruchtbarkeit des vulkanischen Siziliens, das nicht umsonst als Insel der Korngöttin Demeter galt, zu diesem Prozess bei.
Köche renomierten gern mit ihrer Herkunft aus Syrakus, vielleicht existierte hier die erste Kochschule Europas. Leider sind die Aufzeichnungen und Anweisungen der damaligen Starköche wie Herakleides von Syrakus oder Hegesipp von Tarent verschollen. Aber was soll's? Siculus coquus, Sizilianer sind Köche. Wie ein römisches Sprichwort sagt.
Bis weit in die römische Kaiserzeit waren sizilianische Köche -wie auch heutzutage- ein Erfolgsexport.
Das Klischee wirkt noch bei Edward Bulver nach, der 1834 in seinem Erfolgsroman -Die letzten Tage von Pompeji- um einen Inselkoch würfeln lässt. Das waren noch Zeiten.
Wenn hier jemand glaubt, das wäre auf meinem Mist gewachsen, weit gefehlt. Ich habe da kackfrech bei Peter Peter abgeschrieben. Abschreiben ist ja z. Z. fast schon Pflicht.
Nun habe ich mich also entschlossen, mich an diesem Event bei Zorra zu beteiligen. Also war ganz klar, einfach nur Spaghetti sollten es sein.
Dazu fiel mir sogleich der große Loriot und der wunderbare Sketch mit der Nudel ein.
Zutaten:
- 100 g Spaghetti grana duro, p. P.
- 1 Sardelle, in Olivenöl eingelegt
- 1 Chilischote
- 2-3 Knoblauchzehen
- glatte Petersilie
- Olivenöl, feinste Qualität
- Bottarga in Puverform, um dem Ganzen einen sizilianischen Touch zu geben
Die Spaghetti nach Anweisung in Salzwasser kochen.
In einer großen Pfanne die Sardellen in Olivenöl schmelzen. Den Knoblauch, der unbedingt frisch sein muss, winzig würfeln und mit der zerdrückten Chilischote dazu geben und kurz anschwenken.
Die al dente gekochten Spaghetti abgießen und noch tropfnass dazu geben.
Petersilie fein schneiden und alles vermengen.
Einfacher geht es wirklich nicht, auch nicht preiswerter, sieht man mal von der Bottarga ab, die ja auch nicht immer zur Hand ist.
Diese, sofern vorhanden und gewollt, am Tisch, nach Gusto über die Pasta streuen und evtl. noch mit Olivenöl beträufeln.
Ansonsten, so wie auf Sizilien üblich, Mollica di Pane, also Paniermehl in Olio geröstet verwenden. Sieht genauso aus wie Bottarga, ist auch schön knackig zwischen den Zähnen, schmeckt etwas weniger intensiev.
Basta, e buon appetito!
Blog-Event LXV - Verzicht mit Genuss - Kulinarisch durch die Fastenzeit